Letztendlich ist jedes Problem auf eine negative Emotion zurückzuführen. Ein Problem wird nur dadurch zum Problem, weil wir ein negatives Gefühl dazu und negative Gedanken darüber haben. Unsere Sichtweise auf die problematische Situation ist negativ.
Die Lösung liegt folglich nicht darin, das Problem zu ändern, sondern die innere Einstellung dazu. Und ich weiß, es gibt kleinere Probleme und größere Probleme. Und es gibt Probleme, die so ausweglos erscheinen, dass sich meine Worte wie ein Schlag ins Gesicht anfühlen mögen. Und dann gibt es noch die Probleme, wo wir einfach nur Recht haben wollen und keinen Millimeter von unserer Sichtweise abweichen wollen. Und dann gibt es Probleme, die mit voller Wucht als Katastrophe in unser Leben kommen und uns den Boden unter den Füßen wegreißen.
Das Ausmaß des Problems liegt dabei immer im Auge des Betrachters und ist immer genau so groß, wie die negative Reaktion darauf ist. Einfach wäre das Leben, wenn wir uns in einer problematischen Situation immer sofort dafür entscheiden könnten, kein Drama und keine Katastrophe daraus zu machen. Das funktioniert allerdings nicht, weil unsere Reaktion von unserem Unterbewusstsein ausgeht und das wiederum eine Summe all unserer bisherigen Erfahrungen ist. Und unser Unterbewusstsein ist einfach viel größer und viel schneller als unser träger Verstand.
Und dennoch haben wir eine Wahl! Und dennoch können wir unsere Sichtweise auf Probleme verändern! Was man dabei unbedingt wissen muss ist, dass das ein Prozess ist (und ein Prozess hat immer etwas mit Zeit zu tun) und dass die wichtigste Voraussetzung dafür unsere hundertprozentige Bereitschaft ist, es anders sehen zu wollen.
Ist die Bereitschaft da, bleibt nur noch die Frage nach dem Wie! Wie kann ich meine innere Sichtweise und Einstellung verändern? Geht das mir dem Verstand? Nein, das geht nur indem wir zum Ursprung eines Problems zurückkehren, nämlich zu der negativen Emotion, die das Problem in uns auslöst. Verändern wir die Emotion, dann verändern wir unsere Gedanken und damit unsere Sichtweise. Tun wir das immer wieder (Prozess!), dann verändert sich infolge dessen schließlich auch das Problem. Ob das Problem noch ein Problem ist, erkennst du daran, ob die Situation noch etwas negatives in dir auslöst, oder ob du ihr neutral gegenüber stehst. Das ist ein Zeichen dafür, dass „alte Autobahnen“ in deinem Gehirn durch neue Synapsen ersetzt wurden und die Veränderung auch in deinem Unterbewusstsein verankert ist.
Hier eine meiner Lieblingsübungen aus der Seelenhaus-Methode zum Auflösen einer negativen Emotion:
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Ich schließe meine Augen
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Ich verbinde mein Herz mit Erde und Himmel (der Gedanke an die Sache ist die Sache!)
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Ich entscheide mich, die volle Verantwortung für diese Emotion zu übernehmen (es ist ja meine) und entscheide mich dafür, sie in Verbindung mit Himmel und Erde zu heilen (der Gedanke an die Sache ist die Sache!)
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Ich bitte Erde und Himmel hierfür um Hilfe
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Ich entscheide mich, die negative Emotion zu fühlen
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Ich tauche in den Körperbereich ein, in dem ich die Emotion am stärksten fühle
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Wenn ich in die Emotion in diesem Körperbereich eintauche, ist es, als würde ich mich in einem sehr sehr dunklen Tunnel wiederfinden
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Dieses Bild hilft mir einerseits, die Emotion wirklich bis zum Maximum zu fühlen und andererseits mich durch sie hindurch zu fühlen
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Fühle ich die Emotion so intensiv wie möglich, dann bitte ich darum, dass sich mir der Ausgang des Tunnels zeigt
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Ich bewege mich auf den Tunnelausgang zu und entscheide mich beim Verlassen des Tunnels dafür, die Emotion und alles was mit ihr verbunden ist, loszulassen
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Ich trete hinaus ins Licht und empfange ein Geschenk des Himmels, bei dem es sich entweder um eine Farbe oder ein Symbol handelt
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Ich fühle, welches positive Gefühl mit diesem Geschenk verbunden ist und lege es in den Körperbereich, in dem zuvor die negative Emotion eingeschlossen war, um den frei gewordenen Raum in mir mit der Wahrheit aufzufüllen
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Ich „bade“ in diesem Gefühl und werde mir der Botschaft bewusst, die mir das Geschenk in Bezug auf das Problem übermittelt
Nach dieser Übung ist IMMER SOFORT etwas IN MIR anders. Ich lasse alle Erwartungen los, wie sich das IN MIR auf das AUSSEN (also das Problem) auswirken wird. Im Geist geschieht die Veränderung immer sofort. Unser Körper und das was wir im Außen sehen, ist Materie. Und Materie ist träge. Deshalb dauert es manchmal einige Zeit, bis die Veränderung auch im Körper oder in unserem Umfeld sichtbar wird, also manifestiert. Da kann man sich ganz wunderbar in Geduld und Vertrauen üben! Ein Problem haben wir immer genau so lange, wie wir es brauchen.
Im Endeffekt geht es nicht darum, keine negativen Gedanken und Gefühle mehr zu haben. Es geht auch nicht darum, keine Probleme mehr zu haben. Es geht ganz bestimmt nicht darum, unsere Probleme als Anstoß für Streit und Krieg zu missbrauchen. Es geht darum, unsere Probleme dafür zu nutzen, emotional immer reifer zu werden. Ein emotional reifer Mensch zeichnet sich dadurch aus, dass er die Verantwortung für seine negativen Emotionen übernimmt und sie nicht auf andere projiziert.
Stell dir doch bitte mal eine Welt vor, in der nur emotional reife Menschen leben! Findest du nicht, dass es dieses Bild wert ist, jeden Tag auf´s Neue bei dir selbst damit anzufangen?
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Martin Hauenstein (Sonntag, 23 Mai 2021 10:57)
Klingt alles sehr vielversprechend! ��